Kosten für die Hochzeit
So teuer ist eine Hochzeit – für die Gäste
Eine Hochzeit ist nicht billig – das kann euch jeder bestätigen, der schon einmal geheiratet und für die Feier schnell mal einen hohen vier- oder nicht selten auch einen fünfstelligen Betrag hingelegt hat.
Im Durchschnitt kostet eine Hochzeit dabei in Deutschland inklusive Kleid, Feier und Flitterwochen zwischen 5000 und 7500 Euro, wird ein Hochzeitsplaner hinzugezogen, kommen auch schnell 15.000 bis 20.000 Euro zusammen – wobei in Umfragen auffällt, dass viele Deutsche eigentlich nur bereit sind, allerhöchstens 5000 Euro auszugeben.
So teuer die Hochzeit dabei für die Heiratenden ist, so teuer kann sie schnell auch für die Gäste werden. Denn wenn sich der Gastgeber schon finanziell so sehr ins Zeug legt, um eine gute Feier zu organisieren, dann will man als Gast natürlich nicht die Sause kaputt machen, indem man sich selbst einem Sparzwang aussetzt.
Und so gerät selbst der Besuch einer Hochzeit von Freunden für so manchen zur finanziellen Belastung, gilt es doch, einige hundert Euro dafür einzuplanen. Und wenn dann womöglich noch mehrere Leute aus dem eigenen Bekanntenkreis in einem Jahr heiraten, dann wird es schnell brenzlig.
Wir wollen euch in diesem Beitrag einmal aufschlüsseln, mit welchen Kosten ihr als Hochzeitsgast rechnen müsst – denn zusätzlich zu den offensichtlichen Kosten etwa für den eigenen Anzug oder das Kleid kommen noch eine ganze Menge anderer, an die man im ersten Moment gar nicht denkt.
Darüber hinaus geben wir euch ein paar Tipps, wie ihr trotzdem ein bisschen sparen könnt – ohne dass ihr gleich als schlechter Hochzeitsgast geltet.
Kostenfaktor Nr. 1: Der Junggesellenabschied oder Polterabend
Er gehört zwar nicht zur eigentlichen Hochzeit, doch darf man den Junggesellenabschied aus seiner Kostenkalkulation natürlich nicht herausnehmen. Einem Zeitungsbericht der Tageszeitung „Die Welt“ zufolge schlägt dieser aktuell im Durchschnitt mit 225 Euro pro Person zu Buche.
Das liegt daran, dass immer mehr junge Menschen nicht mehr nur in der eigenen Stadt feiern, sondern den Junggesellenabschied als Kurzurlaub verstehen und verreisen. Dass die Kosten dabei je nach Ziel und Aufwand stark variieren, ist klar.
Feiert ihr drei Tage lang in Barcelona oder auf einer Finca auf Mallorca, dann kommen allein durch Anreise und Übernachtung schon schnell mal 300 bis 400 Euro zusammen. Dazu noch Kosten fürs Essengehen, Cocktails und diverse Aktivitäten und das verlängerte Wochenende verschlingt gut und gerne 600 Euro und mehr.
Zieht es euch dagegen nach Prag für den JGA, kommt ihr deutlich günstiger weg und habt den gleichen Spaß. Und feiert ihr sogar „nur“ im Garten eines Freundes – was ja auch ganz lustig sein kann – dann kommt ihr selbst bei reichhaltigem Essen- und Getränkeangebot locker mit 50 Euro pro Nase hin.
Und selbst, wenn dazu noch ein paar Aktivitäten in der Nähe wie Paintball oder Kanufahren kommen, solltet ihr mit 100 Euro gut hinkommen.
Kosten im Schnitt: 225 Euro – Kosten für Sparfüchse: 100 Euro
Kostenfaktor Nr. 2: Das eigene Outfit
Die schlechte Nachricht: Bei der Wahl eures Outfits müsst ihr euch an den Vorgaben der Heiratenden orientieren. Schreiben sie Smoking beziehungsweise langes Abendkleid vor, dann kommt ihr nicht drum herum und müsst euch entsprechend einkleiden. Das geht ins Geld (siehe zum Beispiel bei Breuninger, wo der günstigste Smoking ab etwa 400 Euro zu haben ist) – außer ihr habt sowieso immer einen Smoking im Schrank hängen.
Aber das dürfte ja auf die wenigsten zutreffen. In den meisten Fällen tut es aber – wir können euch also beruhigen – ein Anzug für den Mann und ein Cocktailkleid für die Frau. Das habt ihr eventuell eh schon zu Hause, und falls nicht, dann halten sich die Kosten für beides noch halbwegs im Rahmen.
Schicke Anzüge findet ihr bei jungen Marken wie Zara auch schon für unter 100 Euro. Und wenn ihr es ganz sehr aufs Sparen anlegt, dann leiht ihr euch am besten einen – das geht schon ab unter 30 Euro pro Tag. Weitere Tipps für einen Hochzeitsanzug findet ihr übrigens hier bei uns im Trauzeugen Guide.
Kosten im Schnitt: 150 Euro – Kosten für Sparfüchse: 50 Euro
Kostenfaktor Nr. 3: Das Hochzeitsgeschenk
Das ist ein ganz heikler Punkt bei jeder Hochzeit: Wie viel sollte ich dem Hochzeitspaar schenken? Eine alte Faustregel lautet, dass es in etwa so viel sein sollte, wie das Brautpaar für mich als Gast in die Hochzeit investiert hat.
Rechnen wir also mal vorsichtig mit 5000 Euro Kosten für die Hochzeit und 50 bis 70 Gästen, wären das etwa 70 bis 100 Euro pro Person. Das ist vor allem für junge Leute, die noch nicht viel verdienen, durchaus üppig.
Eine andere Faustregel lautet: 50 Euro sollten es schon sein als Geschenk. Wir persönlich finden den Vorschlag, den das Online-Magazin „Wie einfach“ unterbreitet, ganz akzeptabel: Verwandte schenken zwischen 100 und 250 Euro, enge Freunde zwischen 50 und 100 Euro und weniger enge Freunde, Kollegen oder Bekannte 20 bis 50 Euro.
Wollen enge Freunde dennoch ein bisschen sparen, können sie sich auch zusammentun und gemeinsam etwas schenken – da ergeben sich meist Einsparpotenziale, weil bei der Größe des Geschenks nicht mehr auffällt, dass pro Kopf etwas weniger investiert wurde.
Kosten im Schnitt: 50 bis 100 Euro – Kosten für Sparfüchse: 30 bis 50 Euro
Kostenfaktor Nr. 4: Die Anreise zur
Immer mehr Gäste müssen eine weite Anreise in Kauf nehmen, wenn sie an einer Hochzeit teilnehmen wollen. Das hat mehrere Gründe: Zum Einen heiraten mehr und mehr Menschen fernab der eigenen Heimatstadt, weil so die Feier etwas Besonderes wird.
Zudem leben und arbeiten einfach viele der Freunde eines Brautpaares in unserer globalisierten Welt in ganz Deutschland oder gar Europa verteilt. Wie hoch dabei die Kosten im Einzelfall sind, hängt natürlich von massig vielen Faktoren ab.
Wir kennen Beispiele, bei denen Paare aus Sachsen an der Ostsee geheiratet haben (Anreise pro Person im Auto bei 30 bis 50 Euro und im Zug bei 50 bis 70 Euro) oder bei denen Freunde von Brautpaaren im Ausland leben und schnell mal über 200 Euro pro Person investieren mussten.
Das muss man sich leisten können. Wer weiß, dass er eine weite Anreise vor sich hat, sollte deshalb frühzeitig buchen, um wenigstens bestmöglich von Sparpreisen profitieren zu können.
Kosten im Schnitt: 50 Euro
Kostenfaktor Nr. 5: Die Übernachtung
Siehe Punkt 4: Oft wird fernab der Heimat geheiratet, was selbst für Familie und enge Freunde zur Folge hat, dass sie nach der Feier nicht mehr nach Hause fahren. Also muss eine Unterkunft her. Im Allgemeinen bemüht sich das Brautpaar in diesem Fall, schon mit der Buchung der Location für die Feier auch günstige Übernachtungstarife auszuhandeln.
Unter 50 Euro pro Nacht und Nase kommt man aber selbst in günstigen Doppelzimmern häufig nicht davon. Und sich selbst um eine Airbnb-Unterkunft zu kümmern, ist vielleicht bei einer Hoczeit nicht unbedingt die beste Variante.
Kosten im Schnitt: 50 Euro
Das kostet eine Hochzeit für euch als Gast
Unsere Auflistung zeigt, dass eine Hochzeit auch für den Gast mit einigen Kosten verbunden ist, die allein durch ein gutes Essen, tolle Stimmung und nette Bekanntschaften sicher nicht aufgewogen werden.
Aber gut, darum geht es bei einer Hochzeit ja auch nicht. Fakt ist aber auch, dass zusätzlich zu diesen Kosten auch noch weitere hinzukommen können, falls man bei der Vorbereitung hilft oder gar Teile des Menüs spendiert.
Im Durchschnitt solltet ihr nach unserer Rechnung mit 300 bis 500 Euro rechnen, wenn jemand aus eurem Freundeskreis heiraten will. Der 300-Euro-Wert bezieht sich dabei auf die Kosten exklusive des Junggesellenabschieds, bei den 500 Euro wäre dieser schon drin.
Wenn ihr geschickt spart – vor allem beim Outfit, falls ihr euch eines leiht oder es euch gelingt, ein Outfit auf mehreren Hochzeiten anzuziehen – dann kommt ihr sicher auch mit 100 bis 200 Euro aus. Das hängt auch davon ab, ob ihr eine Übernachtung buchen müsst oder nicht.
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