Der Hochzeitsanzug
So finden Trauzeugen für die Hochzeit den richtigen Anzug
Als Trauzeuge bist du nach Braut und Bräutigam sowie den Eltern der beiden die wichtigste Person bei einer Hochzeit. Das heißt, dass du natürlich eine große Verantwortung für das Gelingen der Trauung und der anschließenden Feier trägst (sowie natürlich auch für den Junggesellenabschied im Vorfeld). Und das heißt auch, dass du einen guten Eindruck machen musst – dich also zum Beispiel auch gut zu kleiden hast.
Was so selbstverständlich klingt, ist dabei alles andere als einfach. Anzug ist nicht gleich Anzug, und darüber hinaus warten bei der Auswahl deiner Kleidung jede Menge unerwartete Fallstricke. Damit du die Herausforderung gut meisterst, geben wir dir hier ein paar Tipps.
Die Auswahl des richtigen Outfits gleicht für den Trauzeugen stets einer Gratwanderung. Einerseits muss ihm bewusst sein, dass er bei der Trauung und auch häufig am Abend neben dem Brautpaar stehen und somit später auch auf vielen Fotos zu sehen sein wird.
Das hat zur Folge, dass sein Anzug einfach perfekt sein muss. Andererseits darf seine Kleidung auf keinen Fall jene des Bräutigams überstrahlen) – nicht dass es noch zu peinlichen Verwechslungen kommt und der Trauzeuge versehentlich für den Bräutigam gehalten wird.
Kompliziert wird die Kleiderwahl mitunter noch dadurch, dass das Brautpaar einen Kleidungsstil vorgibt, an den sich dann die Hochzeitsgäste und selbstverständlich auch der Trauzeuge zu halten haben. Diese Vorgabe kann allein schon durch die Wahl des Ortes oder der Region geschehen, an dem die Trauung stattfindet.
Eine Hochzeit auf einem Schloss erfordert eine andere Kleidung als eine Trauuung in einer bayrischen Dorfkirche, wo lokale Traditionen hochgehalten werden. Häufig definiert auch das Brautpaar in seiner Einladung einen Dresscode. Schnell zeigt sich dann, dass Anzug nicht gleich Anzug ist und die Bandbreite vom edlen Smoking bis zum Mittelalter-Outfit reichen kann – wobei letzteres nicht automatisch unedel sein muss.
Du siehst: Das Ganze ist gar nicht so einfach.
Smoking, Frack, Stresemann: Was darf’s denn sein?
Am besten ist es, du verschaffst dir erst einmal einen Überblick über die verschiedenen Anzugtypen, die es überhaupt gibt. Das sind nämlich gar nicht so wenige. Die Bandbreite reicht vom Smoking über den sogenannten Stresemann bis hin zum Frack – und du kannst dir sicher denken, dass es dazwischen noch jede Menge Varianten gibt, die sich in winzigen Details voneinander unterscheiden.
Eine gute Beschreibung, was einen Smoking gegenüber einem „normalen“ Anzug ausmacht, findest du dabei auf dem Gentleman-Blog, den wir dir in Sachen Modefragen für Männer sowieso wärmstens empfehlen können. Die Experten wissen, dass es immer nur Kleinigkeiten sind, die hochwertige Anzüge besonders machen – doch haben es diese Details eben in sich. So sehen Kenner etwa am Revers (niemals fallend) und den Taschen (keine Patten) sowie den Jacketknöpfen (kein Kunststoff, sondern Steinnuss), dass es sich um einen Smoking handelt.
Den Frack als edelsten aller möglichen Anzüge wollen wir an dieser Stelle mal ausklammern, denn du dürftest unter normalen Umständen kaum in die Verlegenheit geraten, als Trauzeuge einen solchen tragen zu müssen. Denn selbst wenn der Bräutigam sich entscheidet, bei seiner Hochzeit dieses Kleidungsstück zu tragen, ist es für dich tabu – du wählst eine Kategorie drunter.
Und damit landest du automatisch bei Stresemann, Cut und den zahlreichen klassischen oder auch modernen Anzugformen, mit denen du dich auseinandersetzen musst. Da gibt es dann den Ein- und den Zweireiher (dabei geht es um die Anordnung der Jacketknöpfe), Anzüge mit einem, zwei oder drei Knöpfen (das ist vor allem eine Frage des Anzugstyps und der Körperform) und natürlich eine bunte Palette an Stoffen und Farben.
Wobei zumindest bei letzterer Frage für dich als Trauzeuge ganz klar dunkle Töne, also schwarz, grau oder dunkelblau dominieren sollten.
Passt oder wird passend gemacht: Alles eine Frage des Schnittes
Hast du erst einmal entschieden, welche Art von Anzug du zu der Hochzeit tragen wirst, dann steht die nächste wichtige Entscheidung an: Kaufst du dir einen fertigen Anzug von der Stange, lässt du dir einen Anzug maßschneidern oder setzt du zum Beispiel auf einen Anzugverleih?
Zunächst mal: Alle Optionen sind denkbar – welche du letztlich wählst, hängt natürlich von sehr vielen Faktoren ab. Zum Einen steht bereits die Frage, ob du im Geschäft einen Anzug findest, der dir passt. (Vor dem gleichen Problem stehst du übrigens auch beim Verleih.) Solltest du aus Erfahrung wissen, dass das selbst in Fachgeschäften eher schwierig wird, dann empfiehlt sich der Weg zum Schneider – denn nichts wäre peinlicher, als wenn du als Trauzeuge mit einem zu engen oder zu weiten Anzug auftauchst.
Worauf es bei der Passgenauigkeit von Anzügen ankommt, erklären dir dabei die Experten der großen Markengeschäfte wie Peek & Cloppenburg und Breuninger gern – zum Teil auch in klar verständlichen Anzug-Guides im Internet.
Die Wahl des jeweiligen Anzugs ist dann aber immer auch eine Frage des Geldes. Hochwertige Anzüge kosten kaum unter 200 bis 250 Euro, und wenn du dir deinen Anzug sogar maßschneidern lässt, dann musst du mit noch mehr Kosten rechnen.
Zwischen 500 und 700 Euro sollte einplanen, wer einen richtig guten Anzug von Qualität haben möchte. Der Vorteil: Diesen kannst du nicht nur einmal zur Hochzeit deines besten Freundes, sondern auch über Jahre immer wieder zu besonderen Anlässen oder im Job tragen. Die Investition kann sich also durchaus lohnen.
Dunkle Töne mit Farbtupfer: Bei der Farbwahl gelten klare Regeln
Während bei der Wahl der Anzugfarbe die dunklen Töne im Allgemeinen vorherrschend sind, darf es bei Details wie der Krawatte auch durchaus ein wenig farbig zugehen. Vorsicht ist aber dennoch geboten: Die Farbwahl muss zu jener des Brautpaares passen, sich also in das Gesamtkonzept einfügen.
„Um eine Einheit zwischen Brautjungfern und Trauzeugen zu schaffen, stimmen sich diese häufig farblich ab, was die Kleider und Krawatten angeht“, sagen die Brautmoden-Experten von Avinia, die in mehreren Städten Süddeutschlands Geschäfte samt Schneiderei betreiben. So kannst du als Trauzeuge wenigstens ein wenig deinem individuellen Stil frönen.
Wichtig ist zu beachten, dass bestimmte Farben von vornherein nicht infrage kommen. Genauso wie weibliche Gäste unter gar keinen Umständen mit einem weißen Kleid zur Hochzeitsfeier auftauchen dürfen – auch dann nicht, wenn die Braut sich für eine andere Farbe entschieden hat – sollten auch Männer auf auffällige weiße Anzüge verzichten.
Solltest du dennoch mit dem Gedanken spielen, ausgerechnet diese Farbe zu wählen, musst du das unbedingt mit dem Bräutigam absprechen (wie du überhaupt alle die Hochzeit betreffenden Fragen besser mit dem Brautpaar klärst, denn schließlich ist es ja ihre Feier).
Schuhe, Accessoires und Co.: Das Gesamtbild muss stimmen
Nun haben wir zwar die ganze Zeit vom Anzug geredet – aber gehört zu deinem Trauzeugen-Outfit nicht noch einiges mehr dazu? Tatsächlich kannst du die Kleiderfrage noch nicht abhaken, wenn du deinen Anzug gewählt hast. Nun stehst du vor der Entscheidung, welche Schuhe du anziehen, ob du Krawatte ofer Fliege tragen, welche Manschettenknöpfe du eventuell wählen sollst und welches das passende Einstecktuch ist. Mal ganz abgesehen von so wichtigen Dingen wie Uhr, Schmuck und Co. Du merkst: Dein Trauzeugen-Job bringt eine Menge Herausforderungen mit sich.
Zunächst zu den Schuhen: Sie müssen natürlich – wie letzten Ende alles, was du am Tag der Hochzeit deines Freundes trägst – zum restlichen Outfit passen. Ist der Anzug schwarz und eher gediegen, dann sollten es auch schwarze Schuhe sein. Hast du andere Farben gewählt, dann kann auch die Farbe der Schuhe variieren, zum Beispiel ins Braune.
Ein Tipp, der wichtig wird, je länger der Tag dauert: Nicht allein die Optik zählt, sondern auch das Gefühl. Du musst dich in den Schuhen wohlfühlen, sie sollten also nicht drücken. Achte bereits beim Kauf auf weiches Leder, das erhöht den Tragekomfort. Und unbedingt solltest du deine neuen Schuhe vorher schon ein wenig eintragen, sonst spürst du sie spätestens nach zwei Stunden unangenehm am Fuß.
Die Frage, ob es Krawatte oder Fliege sein soll, ist zum Einen eine des persönlichen Geschmacks und zum Anderen vom Dresscode abhängig. Frack und Smoking gehen eigentlich nur mit Fliege, wobei diese beiden Anzugarten – wie weiter oben ja schon beschrieben – für Trauzeugen im Grunde ausscheiden.
Beim Anzug geht beides, sprich dich einfach am besten mit dem Bräutigam ab. An dessen Outfit und jenem der Braut orientiert sich dann auch die Farbe der Krawatte. Grundsätzlich sind dezente Farben angesagt, die in Richtung Beige oder Silber gehen.
Bei allen weiteren Accessoires können wir nur allgemein sagen: Weniger ist manchmal mehr. Definitiv gehört ein edles Einstecktuch in die Sackotasche, und dass der Gürtel auf die Schuhe abgestimmt sein muss, hast du mit Sicherheit auch schon mal gehört. Stehst du auf Schmuck, darfst du zur Feier des Tages auch eine hübsche Kette anlegen.
Aber denke bei allem, was du tust, daran: Nicht du stehst im Mittelpunkt, sondern das Brautpaar. Kleide dich also vornehm, aber achte tunlichst darauf, nicht besser auszusehen als der Bräutigam. Dann machst du alles richtig.
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